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WhatsApp-Kanäle: Was ist das und wie können Unternehmen das neue Feature nutzen?

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WhatsApp Channels
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WhatsApp-Kanäle sind da und bieten eine neue Art von Newslettern oder Broadcasts für WhatsApp. Wir erklären, was WhatsApp Channels sind, wie sie funktionieren und warum sie fürs Marketing nur sehr eingeschränkt nutzbar sind. 

WhatsApp-Kanäle sind da! Tatsächlich gibt es das Feature schon seit Anfang Juni, als WhatsApp die Channels zunächst in Singapur und Kolumbien testete. 

Am 13. September schließlich rollte WhatsApp die Channels weltweit in 150 Ländern aus, darunter auch in Deutschland. Wir erklären, was WhatsApp Channels sind, wie du einen Channel starten kannst und warum das Feature nicht so vielversprechend für Marketing ist wie es klingt. 

Was sind WhatsApp-Kanäle?

WhatsApp-Kanäles ermöglichen es, Privatpersonen sowie Unternehmen, Neuigkeiten an eine große Anzahl von Kund:innen gleichzeitig zu senden. Dieser "one-to-many" oder Broadcast-Ansatz vereinfacht die Kommunikation und spart Ressourcen. Denn mit nur einer Nachricht kannst du so viele Menschen auf einmal erreichen.

Unternehmen können über den Channel wichtige Informationen wie Produktankündigungen, Sonderangebote oder Unternehmensnachrichten teilen.

WhatsApp Channels für Unternehmen
WhatsApp-Kanäle starten auch in Deutschland. (Quelle: WhatsApp)

Diese direkte Kommunikation kann die Kundenbindung stärken und das Markenbewusstsein erhöhen.

Wie funktionieren WhatsApp Channels?

Die neuen WhatsApp-Kanäle werden in der App nicht zusammen mit den Chats mit Freund:innen, Familie oder Communitys angezeigt. Stattdessen erhalten die Channels einen eigenen separaten Tab namens "Aktuelles".

In diesem Tab finden sich nicht nur die Channels, sondern auch Statusmeldungen von Kontakten, was diesem bislang eher selten genutzten Feature möglicherweise auch mehr Aufmerksamkeit verschafft.

Um interessante Kanäle zu finden, können Nutzer:innen ein durchsuchbares Verzeichnis nutzen. Dort können sie beispielsweise nach Hobbys, Lieblingsmannschaften oder Neuigkeiten von örtlichen Behörden suchen. Die Channels können auch über Einladungslinks besucht werden, die in Chats, per E-Mail oder an anderen Stellen online geteilt werden können. 

Der Channel-Verlauf wird nur für bis zu 30 Tage auf WhatsApp-Servern gespeichert. Für Administrator:innen besteht außerdem die Option, Screenshots und Weiterleitungen aus ihrem Kanal zu blockieren.

Wichtig: Die Chats sind nicht Ende-zu-Ende verschlüsselt. Mark Zuckerberg hat jedoch versichert, dass WhatsApp an dieser Option arbeiten möchte. Wer einem Kanal folgt, offenbart aber nicht seine Telefonnummer, während wiederum Profilfotos und Namen der Admins für Follower:innen sichtbar sind.

Anders als in WhatsApp-Gruppen gibt es für Follower:innen keine Interaktionsmöglichkeiten. Lediglich die Admins können Informationen und Updates pushen, ähnlich wie bei Telegram-Kanälen

Warum sehe ich die Kanäle nicht?

Weil WhatsApp die Funktion nach und nach für Nutzer:innen ausrollt, kann es sein, dass du noch keinen Zugang hast oder noch nicht alle Features zur Verfügung stehen. Aktualisiere deine App. Oftmals siehst du die Option dann. 

Andernfalls gibt es eine Warteliste. Wenn du dich hier anmeldest, sagt WhatsApp dir, wann die Funktion auch für dich verfügbar ist. 

Wie kann ich einen WhatsApp Channel erstellen?

Sowohl Privatnutzer:innen als auch Unternehmen können einen WhatsApp Channel aufsetzen.

Während Privatandwender:innen dafür die reguläre WhatsApp App nutzen können, müssen Unternehmen ihre Kanäle über die WhatsApp Business App erstellen. 

Kanäle können direkt am Smartphone (sowohl für iOS als auch Android verfügbar) oder im Browser über WhatsApp Web erstellt werden. Achte aber darauf, dass du vorher deine App aktualisierst. 

💡So erstellst du einen WhatsApp Channel

WhatsApp-Kanal verifizieren

Seit Anfang Januar 2024 arbeitet WhatsApp auch an einer Verifizierung für Unternehmenskanäle. Wie Wabetainfo berichtet, können Unternehmen, die auch Meta Verified nutzen, für einen Verifizierungshaken für ihren Kanal zahlen. Die Verifizierung ist optional und wird lediglich für Unternehmen verfügbar sein. 

verified badge businesses whatsapp channels
Verifizierter WhatsApp-Kanal. (Quelle: Wabetainfo)

Genaue Kosten, weitere Vorteile sowie Verfügbarkeit der Verifizierung sind aktuell nicht bekannt. Das Feature ist derzeit (Stand: Januar 2024) noch in Entwicklung. 

Einschränkungen von WhatsApp-Kanälen

Obwohl WhatsApp-Kanäle neue Möglichkeiten bieten, um Updates auf dem beliebtesten sozialen Netzwerk der Welt zu teilen und somit Reichweite und Brand Awareness zu verbessern, gibt es doch zahlreiche Einschränkungen, wenn du den Kanal ernsthaft fürs Marketing nutzen möchtest. 

  • Weder Targeting noch Personalisierung möglich: Du kannst lediglich allen Follower:innen die eine (identische) Nachricht schicken. Zielgruppen-Segmentierung ist auch nicht möglich. 
  • Keine Interaktion: Ja, du kannst Inhalte teilen. Nutzer:innen können aber außer per Emoji-Reaktion nicht reagieren, antworten oder Fragen stellen. Es ist damit ganz klar ein Kanal für Einwegskommunikation. 
  • Geringe Sichtbarkeit: Nutzer:innen sehen die Updates nur, wenn sie zum Tab "Aktuelles" gehen und hier erscheinen die Kanäle aktuell in chronologischer Reihenfolge. Wenn deine Botschaft also nicht unter den neuesten 10 ist, können User:innen sie nicht direkt sehen. Um deine Updates auf dem Sperrbildschirm zu erhalten, müssen Follower:innen das aktiv auswählen (die Standard-Einstellung ist, dass die Updates nicht als Push erscheinen).
  • Schlechtere Performance: Diese reduzierte Sichbarkeit wird daher vermutlich nicht so gut performen wie die WhatsApp-Push-Nachrichten, die die volle Aufmerksamkeit erhalten. 
  • Keine Automatisierung: WhatsApp Channels bieten keine Formen der Automatisierung wie etwa Chatbots oder Vorlagen, sodass du deine Kampagnen nur beschränkt skalieren oder planen kannst.
  • Keine Daten: Momentan scheint es keinen Weg zu geben, die Performance der Updates zu tracken, sodass du damit nur wenige Einsichten bekommst. 
  • Keine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung: WhatsApp-Kanäle bieten keine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Daher solltest du unbedingt vorher prüfen, ob deren Nutzung im Unternehmen DSGVO-konform ist. 
WhatsApp Channels, Broadcast und Newsletter im Vergleich Grafik
WhatsApp-Kanäle haben viele Einschränkungen für Unternehmen. 

Das bedeutet nicht, dass WhatsApp-Kanäle nicht fürs Marekting taugen. Wenn es dir nur darum geht, Content zu pushen (ohne Ergebnisse zu messen) oder du deine Reichweite erhöhen möchtest, kann das über die Kanäle gut funktionieren. 

Allerdings muss man auch ehrlich sagen, dass das Feature für die meisten Anwendungsfälle im Marketing zu eingeschränkt ist. 

Welche Richtlinen haben WhatsApp Channels?

Wenn du WhatsApp-Kanäle nutzen willst, solltest du auch die Guidelines von WhatsApp beachten.

Kanal-Administratorin:nen sollten respektvoll mit ihren Abonnent:innen umgehen und es vermeiden, zu viele oder qualitativ schlechte Statusmeldungen zu senden. Dies könnte zur Folge haben, dass Empfänger:innen dem Kanal entfolgen. Kanal-Administratori:nnen sollten ihrem Channel einen Titel geben, der den Kanalinhalt widerspiegelt und Benutzer:innen dabei hilft, informierte Entscheidungen zu treffen, welchen Kanälen sie folgen möchten.

WhatsApp hat außerdem einige Regeln zu verbotenen Inhalten. 

  • Teile keine illegalen Inhalte und beteilige dich nicht an illegalen Aktivitäten jedweder Art. Dies umfasst Inhalte, die Kinder sexuell ausbeuten oder gefährden (einschließlich Material über den sexuellen Missbrauch von Kindern), oder Inhalte, die Terroristen, Hass und kriminelle Vereinigungen oder Personen unterstützen. Teile kein geistiges Eigentum, an dem du keine Nutzungsrechte hast.
  • Teile keine Inhalte, die andere Personen schwer schädigen könnten. Dazu gehören Inhalte, die eine glaubwürdige Bedrohung der öffentlichen oder persönlichen Sicherheit, eine Anstiftung zu Gewalt oder die Organisation oder Koordinierung von Gewalt- oder Straftaten darstellen, sowie Inhalte, die zu Selbstmord oder Selbstverletzung ermuntern. Kanäle dürfen nicht die Ausbeutung von Personen fördern, einschließlich durch Menschenhandel, und es dürfen keine Inhalte geteilt werden, in denen sexuelle Gewalt, sexueller Missbrauch oder sexuelle Ausbeutung dargestellt, angedroht oder gefördert wird.
  • Beteilige dich nicht an Betrug. Dies umfasst Aktivitäten oder Inhalte, mit denen WhatsApp oder dessen Benutzer*innen absichtlich getäuscht, nachgeahmt oder willentlich falsch dargestellt bzw. anderweitig betrogen oder ausgebeutet werden.
  • Sorge dafür, dass deine Inhalte für das Alter der Benutzerbasis von WhatsApp angemessen sind. Zum Beispiel dürfen in Kanälen keine Bilder enthalten sein, die übermäßig gewalttätig oder grafisch sind oder sexuell explizite Inhalte oder Pornografie enthalten, wie sie von App Stores eingeschränkt werden. Kanäle dürfen nicht verwendet werden, um gewerbliche sexuelle Dienstleistungen zu fördern oder um regulierte oder beschränkte Waren anzubieten und/oder mit diesen zu handeln.

WhatsApp behält sich das Recht vor, auf Kanälen über Automatisierung, manuelle Prüfung oder Berichte von Nutzer:innen zu prüfen, ob Inhalte diese Richtlinien nicht einhalten. Es gibt auch die Möglichkeit, Verstöße direkt zu melden.

Wenn WhatsApp einen Verstoß bemerkt, gibt es, je nach Einzelfall, verschiedene Abstrafungen, wie etwa eine Warnung an die Admins, das Löschen von Inhalten, das Suspendieren eines Kanals oder auch eine Meldung an die Behörden. 

Sind Nachrichten auf WhatsApp-Kanälen gratis? 

Gerade weil WhatsApp die Preise für den WhatsApp-Newsletter gerade erhöht hat, scheinen die WhatsApp-Kanäle eine günstigere Alternative. Aktuell (Stand September 2023) bietet WhatsApp das Feature gratis für Unternehmen auf der WhatsApp Business App an.

Es bleibt aber abzuwarten, ob dies langfristig so bleibt. 

Schlussfolgerung: WhatsApp-Kanäle nicht so vielversprechend wie sie scheinen

Insgesamt können WhatsApp-Kanäle eine effektive neue Plattform sein, um deiner Zielgruppe Newsletter, Updates oder interessante Inhalte zu schicken und deine Brand Awareness zu verbesesrn. 

Weil aber viele wichtige Marketing-Funktionen (Chatbots, Vorlagen, Personalisierung, Sichtbarkeit, etc.) fehlen, ist ein Kanal nicht der beste Weg, um wirklich das meiste aus WhatsApp-Marketing herauszuholen. 


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Image of Marinela Potor, editor-in-chief at Sinch Engage.
Autor:in: Marinela Potor
editor-in-chief