Instagram-Shopping ist gerade ein Stück weit spannender geworden! Unternehmen können nun Bezahlungen von Kund:innen direkt im Instagram Chat erhalten. Wir erklären, wie das funktioniert, welche Shops das neue Feature nutzen dürfen und welche Vor- und Nachteile damit verbunden sind.
Große Neuigkeiten für Unternehmen auf Instagram: Ab sofort können sie Zahlungen direkt im Chat durchführen. Wie Meta jetzt angekündigt hat, können Unternehmen, die gewissen Kriterien entsprechen, mit ihren Kund:innen chatten, Bestellungen entgegennehmen, diese nachverfolgen lassen und Zahlungen erhalten. Und all das, ohne den Chat in Instagram Direct jemals verlassen zu müssen.
Wir erklären alles, was du zur neuen Instagram-Shopping-Funktion wissen musst.
Instagram-Shopping: Wie funktioniert das neue In-Chat-Feature zur Bezahlung?
Ab sofort können einige kleine Unternehmen Bezahlungen direkt im Instagram-Chat entgegennehmen. Meta beschreibt den Prozess als Rundum-Service, um mit Kund:innen zu sprechen, Bestellungen anzunehmen, Zahlungen zu erhalten und Bestellnachverfolgungen zu verschicken.
Wenn ein:e Kund:in beispielsweise an einem Produkt interessiert ist und dein Unternehmen per Chat kontaktiert, kannst du zunächst weitere Details zum Produkt schicken. Im nächsten Schritt können Kund:innen das Produkt dann im Chat bestellen und auch bezahlen.
Die Bezahlung läuft über Meta Pay (bis vor Kurzem noch Facebook Pay) und erfordert, so beschreibt es Meta, lediglich "einige wenige" Fingerbewegungen. Nachdem ein Einkauf abgeschlossen ist, können Kund:innen im gleichen Chat-Fenster den Status ihrer Bestellung erfahren oder weitere Fragen stellen.
Wie erhalte ich als Unternehmen Zugang zur Bezahlfunktion?
Um die neue Bezahlfunktion nutzen zu können, musst du Metas Anforderungen für kleine Unternehmen entsprechen und ein Unternehmenskonto auf Instagram haben. Dieses bekommst du, indem du dein Unternehmen über den Commerce Manager bei Facebook anmeldest.
Wenn Meta dich als Unternehmen verifiziert, kannst du deinen Facebook-Shop mit Instagram verknüpfen und dann auch das Instagram-Bezahl-Feature nutzen.
Wie richte ich Instagram Payments ein?
Es gibt zwei Möglichkeiten für Unternehmen, um die Bezahlfunktion für Instagram-Shopping zu aktivieren.
- Geh zu deinem Dashboard und wähle hier die Option "Bezahlungen im Chat".
- Nutze die Symbole oder und anschließend im Chat, wo du die Zahlung verlangst. Wähle danach den Betrag, beschreibe das Produkt und geh anschließend auf "verlangen". Deine Kund:innen werden nun die Zahlanforderung sehen und können über Meta Pay die Zahlung abwickeln.
Wichtig: Verkäufer:innen müssen ebenfalls einige Informationen angeben, wie etwa Name, Geburtstag oder Ausweisnummer.
Ist das Instagram-Shopping sicher?
Meta verspricht, dass die Zahlungen fürs Instagram-Shopping "sicher verarbeitet" und "geschützt" sind. Meta Pay nutzt Funktionen wie einen Anti-Betrugsmonitor, PIN-Codes, Datenschutz sowie einen Rund-um-die-Uhr-Kundenservice, um dies zu garantieren.
Vor- und Nachteile der neuen Bezahlfunktion
Das neue Feature bietet deinem Unternehmen auch neue Möglichkeiten. Es sind aber ebenfalls einige Risiken damit verbunden.
Vorteile von Conversational Commerce
Conversational Commerce, also das Verkaufen per Messenger oder Chat aus dem Kundengespräch heraus, bietet viele Vorteile. Per Dialog verkaufen bedeutet, dass du bereits eine persönliche Verbindung mit interessierten Kund:innen erstellt hast. Damit hast du ebenfalls die Möglichkeit, sowohl eine individuellere Kundenerfahrung zu bieten als auch mehr über deine Kund:innen zu erfahren.
In einem Chat benötigst du nämlich keine Tracking-Cookies, um herauszufinden, was deine Kundschaft will. Du kannst sie einfach direkt fragen! Damit erhältst du viel wertvollere Kundendaten und weißt ganz genau, was Kund:innen wollen (anstatt es mühsam über Datenanlyse entziffern zu müssen).
Darüber hinaus helfen diese persönlichen Gespräche dir dabei, mehr Vertrauen und Loyalität mit deinen Kund:innen aufzubauen, um so aus "Ab-und-Zu-Shoppern" wiederkehrenden Kund:innen zu machen.
Eine komplette Einkaufserfahrung auf Instagram anzubieten bedeutet auch, dass du deine Zielgruppe breiter aufstellen und deine Verkaufskanäle erweitern kannst. Conversational Shopping hat ebenfalls geringere Akquisitionskosten und liefert einen höheren Net Promoter Score.
Doch es gibt auch einige Aspekte, die du beachten solltest, bevor du Instagrams neue Bezahlfunktion startest.
Nachteile der Bezahlfunktion auf Instagram
Während es den Einkaufsprozess deutlich vereinfacht, wenn deine Kund:innen dich direkt im Instagram-Chat bezahlen können, reicht es dennoch nicht aus, dass der Prozess technisch sicher ist. Du musst ebenfalls sicherstellen, dass die Kundendaten geschützt sind. Da Metas Server aber in den USA sind, ist ein DSGVO-konformer Austausch nicht garantiert.
Ein weiterer Nachteil: Du kannst zwar über Instagram Direct wertvolle Kundendatensammeln, doch diese sind nicht sonderlich hilfreich, wenn du sie nicht in dein CRM-System integrieren kannst.
Darüber hinaus erfordert ein neuer Verkaufskanal auch mehr Ressourcen, es sei denn, du kannst Automatisierungslösungen wie etwa Chatbots einfügen. Auch das ist aber nicht ohne Weiteres in der App möglich.
Für all das brauchst du nämlich eine professionelle Lösung von einem Business Solution Provider wie etwa Sinch Engage. Business Solution Provider sind offizielle Meta-Partner, die deinem Unternehmen eine bequeme Software-Lösung für deine gesamte Messenger-Kommunikation bieten. Damit kannst du:
- Zugang zur Instagram API erhalten
- 100 Prozent Datenschutz garantieren
- dein CRM-System integrieren
- Chatbots nutzen
Darüber hinaus kannst du damit auch all deine Messenger-Kommunikationen, von Instagram Direct über WhatsApp bis hin zu Apple Messages for Business auf einer Plattform zentral managen. Angesichts der neuen Richtung, die Meta (und Kund:innen) in der Unternehmenskommunikation einschlagen, ist das Erweitern deiner Messenger-Kommunikation keine schlechte Investition.
Meta treibt Unternehmenskommunikation per Messenger an
So ist das neue Instagram-Bezahl-Feature ein weiteres Update, das zeigt, dass Meta die Unternehmensnutzung seiner Messenger-Dienste vorantreiben möchte.
Im Mai sagte Meta auf seiner Conversations-Konferenz, dass Conversational Messaging die Zukunft sei, nicht nur im Austausch mit Freund:innen und Familie, sondern auch mit Unternehmen. Nach Angaben von Mark Zuckerberg, nutzen jede Woche eine Milliarde Menschen die Meta-Messenger, um ein Unternehmen zu kontaktieren.
Um diese Entwicklung voranzubringen, hat Meta bereits einige Veränderungen in seiner App-Familie vorgenommen. So ist beispielsweise die WhatsApp Business Platform (ehemals: WhatsApp API) nun für alle Unternehmen zugänglich, Instagram soll im Herbst folgen. Gleichzeitig arbeitet Meta an einem neuen Abo-Modell mit Premium-Features für die WhatsApp Business App.
Auch Facebook hat seitdem eine Neuerung gesehen: Die wiederkehrenden Benachrichtigungen auf dem Messenger von Meta stehen seit Kurzem wieder allen Unternehmen zur Verfügung. Zuvor hatten nur einige Medienunternehmen Zugriff dazu.
Das In-Chat-Payment ist somit ein weiterer strategischer Zug in Metas Plan, die Unternehmensnutzung seiner Messenger zu fördern.