In diesem Artikel:
- Was ist Generative AI?
- Was ist der Unterschied zwischen Generative AI und Conversational AI?
- Welche Einsatzmöglichkeiten bieten sich im Allgemeinen für generative KI?
- Wie können Unternehmen generative KI nutzen?
- Wo liegen die Grenzen und Risiken von Generative AI?
- Sichere Anwendungen von generativer KI
Von ChatGPT über DALL-E bis Midjourney: Generative AI ist plötzlich überall. Doch kann die Technologie abseits vom Hype auch für Unternehmen hilfreich sein? Wir blicken auf das Potenzial, Einsatzmöglichkeiten sowie auf die Grenzen von generativer KI im Business-Kontext.
Transformativ. Revolutionär. Bahnbrechend. Wenn es um Generative AI geht, scheint kein Superlativ zu übertrieben zu sein. Soziolog:innen, Marktforscher:innen und Analyst:innen scheinen sich alle einig zu sein: Generative AI ist DIE Technologie der Stunde.
So schätzt etwa die Boston Consulting Group, dass Generative AI bis 2025 rund 30 Prozent Marktanteil im gesamten KI-Markt einnehmen und in etwa einen Wert 60 Milliarden US-Dollar ausmachen wird.
Und keine Frage, Anwendungen wie ChatGPT oder Midjourney bringen eine Menge Spaß und auch Hilfe im Alltag. Sie zeigen uns auch erstmals, was künstliche Intelligenz für ein gesellschaftliches Potenzial hat.
Doch wie sieht das für Unternehmen aus? Kann Generative AI auch abseits vom Hype sicher zum Einsatz kommen? Genau das schauen wir uns im Folgenden genauer an.
Was ist Generative AI?
Generative AI (generative künstliche Intelligenz, kurz: generative KI) ist eine Form von KI, die auf Grundlage von Vorgaben und bereits existierenden Informationen neue Inhalte generiert. Diese Inhalte können Texte, Bilder, Audios, Videos, Programmiercodes und vieles mehr sein.
Dazu kommen verschiedene KI-Verfahren und -Technologien wie neuronale Netzwerke, maschinelles Lernen (Deep Learning) oder KI-Algorithmen zum Einsatz.
Bekannte Beispiele für generative KI sind große Sprachmodelle (Large Language Models) wie GPT-3 oder GPT-4 und natürlich auch darauf aufgesetzte Chatbot-Anwendungen wie ChatGPT oder Bildgeneratoren wie Midjourney.
Was ist der Unterschied zwischen Generative AI und Conversational AI?
Diese beiden Begriffe werden häufig synonym verwendet, beziehen sich aber auf unterschiedliche Ausprägungen von KI.
Conversational AI konzentriert sich darauf, die Interaktion zwischen Mensch und Maschine, beziehungsweise Bot, wie ein natürliches Gespräch zwischen zwei Personen zu gestalten. Conversational AI kommt häufig bei fortgeschrittenen Chatbots in Unternehmen (etwa im Kundenservice) vor.
Generative KI ist dafür gedacht, neue Inhalte zu generieren.
Vereinfacht gesagt liegt der Fokus von Conversational AI darauf, wie eine KI Inhalte präsentiert, während es bei generativer KI darum geht, diese Inhalte eigenständig (oder mithilfe von existierenden Quellen) zu erstellen.
Entsprechend ist der Output bei Conversational AI kontrolliert. Generative KI bietet Nutzer:innen wenig bis keine Kontrolle über die erzeugten Inhalte (jedenfalls in den offenen Modellen).
Welche Einsatzmöglichkeiten bieten sich im Allgemeinen für generative KI?
Nutzerfreundliche Anwendungen wie ChatGPT machen die Nutzung von generativer KI für die breite Masse einfach und leicht zugänglich. Daraus ergeben sich zahlreiche Einsatzmöglichkeiten für Generative AI.
- Texterstellung: Diese kann von der Erstellung von Fragen für einen Schultest bis hin zu kreativen oder Werbetexten reichen.
- Inspiration: Generative AI kann für kreative Prozesse neue Ideen anstoßen.
- Recherche: Generative KI kann Inhalte im Internet finden oder bestehende Quellen zusammenfassen, was ein hilfreiches Recherche-Tool sein kann.
- Erstellung von 3D-Modellen: Das kann etwa in der Architektur zur Veranschaulichung zum Einsatz kommen.
- Programmieren: Generative KI kann Codes schreiben, verbessern oder Fehler in bestehenden Codes finden.
- Erstellung von Multimedia-Inhalten: Generative AI kann nicht nur Texte, sondern auch Audiodateien, Videos oder Bilder erstellen (und auch transkribieren).
Doch auch für Unternehmen bietet die KI-Technologie viele Möglichkeiten.
Wie können Unternehmen generative KI nutzen?
In Unternehmen kann Generative AI auch viele Prozesse unterstützen. Dazu gehören:
- Sammeln und Verarbeiten von großen Datenmengen
- Unterstützung für Marketing (Inspiration, Personalisierung, Erstellung von Werbetexten, etc.)
- Trainieren von Chatbots
- Erstellen und Optimierung von Codes
- Automatisieren von manuellen Prozessen (lange Studien zusammenfassen, E-Mails verfassen, etc.)
- Einsatz im Kundenservice
Das Spannende an generativer KI ist dabei, dass sie künstliche Intelligenz massentauglich gemacht hat. Das heißt: Die Technologie ist nun auch für kleine und mittelständische Betriebe zugänglich und nicht mehr nur den großen Konzernen vorbehalten.
So gibt es beispielsweise kostengünstige Möglichkeiten, um ChatGPT fürs WhatsApp-Marketing zu nutzen oder auch, um in nur wenigen Minuten einen smarten FAQ-Bot mit generativen KI-Kapazitäten ganz ohne IT-Kenntnisse zu erstellen.
Wo liegen die Grenzen und Risiken von Generative AI?
Selbstverständlich müssen sich Unternehmen auch abseits vom Hype um ChatGPT und Co. fragen, wie sie einen sicheren Einsatz der Technologie garantieren können. Das gilt sowohl für rechtliche Sicherheit, Datenschutz, aber auch für den ethischen Einsatz der KI.
Das lässt sich mit Open-Data-Modellen wie ChatGPT nur sehr bedingt garantieren.
Fehlende Transparenz, falsche Erwartungen
So sind ChatGPT und andere offene Modelle beispielsweise nicht sehr transparent. Es ist nur schwer nachzuvollziehen, woher die generierten Informationen kommen und ob sie überhaupt faktisch korrekt sind. Denn generative KI erzeugt Inhalte auf der Basis von Wahrscheinlichkeiten, also zum Beispiel: Welche Antwort würde ein Mensch mit der höchsten Wahrscheinlichkeit erwarten?
Das kann, muss aber nicht korrekt sein. Und wenn die KI eine Antwort nicht weiß, kann sie die Antworten auch "halluzinieren", also erfinden, ohne das jemals zu erwähnen. Auch das ist im Unternehmenskontext nicht erwünscht.
Generative AI ist ebenfalls nicht wirklich in der Lage einen Sachverhalt "zu verstehen". Auf eine Frage wie: "Was ist schwerer, ein Kilo Federn oder ein Kilo Blei?" kann die KI natürlich die korrekte Antwort finden. Doch das heißt nicht, dass die KI wirklich das Prinzip von Gewicht verstanden hat.
Weil offene Generative-AI-Modelle nicht transparent kommunizieren und auch "halluzinieren", entstehen so möglicherweise falsche Erwartungshaltungen bei Kund:innen oder es werden fehlerhafte Inhalte vermittelt oder sogar beides. All das ist für Unternehmen natürlich unerwünscht.
Datenschutz und Vorurteile
Auch beim Verarbeiten von Kundendaten ergeben sich wichtige Fragen zum Datenschutz, wenn dies im offenen Umfeld erfolgt. Rechtsanwalt und Datenschutzexperte Dr. Carsten Ulbricht erklärt im folgenden Video, was es dabei zu beachten gilt.
Wenn Generative AI zum Generieren von kreativen Elementen wie Texten oder Bildern eingesetzt wird, müssen Unternehmen sich auch ums Urheberrecht Gedanken machen.
Und ein weiteres Problem: Die unkontrollierten Modelle von generativer KI bedienen sich auch ungewollt den Vorurteilen aus den Quellen, die sie nutzen. Auch das kann im Unternehmenskontext sehr problematisch sein. Schließlich will kein Betrieb, dass sein Bot diskriminierende Inhalte im Namen der Firma weitergibt.
Sichere Anwendungen von generativer KI
Während also Open-Source-Modelle von Generative AI durchaus kritisch im Unternehmenskontext zu sehen sind, gibt es dennoch sichere Anwendungsmöglichkeiten. Schließlich kann die gleiche Technologie auch in einem geschlossenen und kontrollierten System zum Einsatz kommen.
Dabei lässt sich dann programmieren, wie eine Generative AI Inhalte produziert, welche Quellen als Grundlage genommen werden und wie die KI reagieren soll, wenn sie eine Antwort nicht weiß. Auch können Zugriffsrechte geregelt und somit der Datenschutz gewahrt werden.
Das setzt natürlich eine entsprechende technische Lösung für generative KI voraus, die speziell für Unternehmen gedacht ist. Sinch Engage beispielsweise bietet Unternehmen gleich mehrere Möglichkeiten, Generative AI in einem sicheren Umfeld zu nutzen.
Messenger und Chatbots mit Generative AI
So lassen sich etwa über die Messenger-Plattform Chatbots für WhatsApp und Co. mir GPT-Technologie verknüpfen. Damit können etwa Agent:innen im Kundenservice kurze Stichworte tippen und die KI formuliert diese aus und passt den Ton, je nach Wunsch (höflich, informell, etc.) an.
Auch für Messenger-Newsletter kann die KI sofortige Inspiration und Unterstützung bieten und somit viel Zeit sparen.
FAQ-Bots
Eine andere Anwendung sind FAQ-Bots, die generative KI nutzen, aber in hoch kontrollierter Form, sodass nur bestimmte Inhalte für die Antworten als Grundlage genutzt werden, beispielsweise unternehmenseigene PDFs, Webseiten oder Dateien.
All dies lässt sich zudem in nur wenigen Minuten und ohne besondere IT-Kenntnisse aufsetzen und ist somit auch für kleinere und mittelständische Betriebe geeignet.
So kannst du also die innovativste Technologie der Stunde ganz risikofrei und ohne großen IT-Aufwand nutzen.