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Kannst (und solltest) du ChatGPT im Unternehmen nutzen?

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ChatGPT von OpenAI ist in aller Munde. Was bedeutet die Technologie für Unternehmen? Im Folgenden blicken wir genauer auf die Möglichkeiten und Risiken von ChatGPT für Unternehmen.

Als Open AI im Jahr 2020 sein neuestes Technologiemodell, GPT-3, vorstellte, waren Technologieexpert:innen begeistert. Dieses neue Modell des maschinellen Lernens war in der Lage, (fast) jede Art von Text allein auf der Grundlage von Internetdaten zu generieren. Und es war das beste Modell dieser Art, das jemals entwickelt wurde! Der Rummel um GPT-3 drang jedoch nicht weit über die Tech-Community hinaus. Doch das hat sich vor kurzem geändert, durch ChatGPT.

Im Grunde ist ChatGPT eine auf Chats fokussierte Version des Vorgängers (Generative Pre-training Transformer). Im Gegensatz zu früheren Modellen, braucht ChatGPT keine Anweisungen mehr in (Programmier-)Sprache. ChatGPT versteht auch Anweisungen in "normaler" Sprache.  Das macht die Technologie zum bisher zugänglichsten und reibungslosesten GPT-Erlebnis macht. Und genau das wiederum macht die Technologie für Unternehmen interessant.

So können Unternehmen ChatGPT nutzen

ChatGPT hat das Potenzial, viele Prozesse zu automatisieren und die Interaktion zwischen Bot und Mensch zu vereinfachen. Wie bei jeder neuen Technologie musst du  jedoch die Vorteile, die ChatGPT für dein Unternehmen bringen kann, sorgfältig analysieren und auch die Risiken berücksichtigen. Denn: Nur weil es ChatGPT gibt und es eine annehmbare Benutzererfahrung bietet, heißt das nicht, dass du die Technologie überall in deinem Betrieb einsetzen kannst (und sollst).

Analysiere daher zunächst sorgfältig, wo die Technologie für sein Unternehmen tatsächlich von Nutzen sein kann. Hier sind einige Bereiche, in denen das KI-Modell sehr vielversprechend ist:

  • Hilfe bei der Forschung
  • Übersetzungen
  • Schreiben und Verbessern von Code
  • Sammeln von Ideen
  • Unterstützung bei der Erstellung von Inhalten
  • Automatisierung von Interaktionen mit Kund:innen

Die Idee, ChatGPT im Kundenservice einzusetzen, ist für Unternehmen besonders faszinierend, da du mit ChatGPT Prozesse automatisieren und deinen Kund:innen gleichzeitig ein reibungsloses und schnelles Erlebnis bieten kannst. Und während Nutzer:innen noch vor einigen Jahren zögerten, mit Chatbots zu interagieren, haben die Fortschritte in der Technologie dazu geführt, dass Kund:innen Chatbots nicht nur offen gegenüberstehen, sondern diese sogar fordern. Laut Solvvy nutzen 80 Prozent der Kund:innen Chatbots, wenn sie ihnen angeboten werden.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass ChatGPT nicht dasselbe ist wie ein typischer Unternehmenschatbot, und obwohl die Technologie von Open AI die Idee der Chatbots sicherlich populär gemacht hat, gibt es derzeit noch viele Risiken bei ihrer Verwendung.

Die Risiken von ChatGPT für Unternehmen

ChatGPT ist zwar eine sehr spannende Technologie (und es macht auch zweifelsohne Spaß, sie zu benutzen), aber sie hat auch ihre Nachteile, besonders wenn du sie im Unternehmen einsetzen willst.

Das GPT-Modell erfordert eine Menge Training, und es durchkämmt riesige Datenmengen, was bedeutet, dass es eine Menge Rechenleistung benötigt, um zu funktionieren. Wenn du also nicht zufällig Microsoft oder Google bist oder irgendwie Zugang zu einem Supercomputer hast, brauchst du eine Menge (teurer) Rechenleistung, um ein ähnliches Modell für dein Unternehmen einzurichten. Wenn du die Version von Open AI verwendest, kannst du natürlich diese Computer in Anspruch nehmen, gehst damit aber auch viele Risiken ein.

Ungenaue, verletzende oder schädliche Informationen

Erstens: Das ChatGPT-Modell verwendet eine Datenbank aus dem Jahr 2021. Es hat keinen Zugang zu neueren Informationen oder Echtzeitdaten, was ein Problem darstellen kann, wenn du aktuelle und genaue Informationen bereitstellen möchtest.

Zweitens hat ChatGPT ohne spezielles Training keine eingebaute "Ich weiß nicht"-Antwort. Das heißt: Es wird jede Frage mit großer Sicherheit beantworten, unabhängig davon, ob die Antwort richtig oder falsch ist. Als Unternehmen willst du das vermeiden. Stell dir dazu folgendes Szenario vor: Eine Person fragt ChatGPT, wie viel eines deiner Produkte kostet. Da es sich um ein Produkt handelt, das du erst im Jahr 2022 auf den Markt gebracht hast, gibt es in der ChatGPT-Datenbank keine Informationen über diesen Artikel.

Wenn ChatGPT jetzt aber den echten Preis nicht finden kann, wird es trotzdem eine Antwort geben. Das könnte der Preis deines Konkurrenten für ein ähnliches Produkt sein oder der Preis eines anderen Artikels, den du anbietest. Und die Kund:innen würden nie erfahren, woher ChatGPT die Antwort hat. Dies könnte zu einem schlechten Kundenerlebnis führen (ein falscher Preis ist nie eine gute Erfahrung) und zu negativem Feedback für dein Unternehmen führen.

Zitat von Frederic Goding von Chatlayer by Sinch über ChatGPT

Drittens hat ChatGPT auch keine Filter, die verhindern, dass es rassistische oder beleidigende Antworten gibt. Es könnte auch potenziell schädliche rechtliche oder medizinische Ratschläge geben.

Du bräuchtest ein erfahrenes IT-Team, um ChatGPT so zu schulen, dass es korrekte Antworten gibt, die niemanden beleidigen oder verletzen. Mit anderen Worten: ChatGPT ist noch nicht ganz so weit, um eine reibungslose Benutzererfahrung zu gewährleisten, die weder Unternehmen noch Kund:innen gefährdet.

Probleme mit dem Datenschutz

Wie der Name schon sagt, ist Open AI eine offene Plattform, die von Millionen von Nutzer:innen aus der ganzen Welt verwendet wird. Dies birgt mehrere Sicherheitsrisiken. Zum einen sammelt sie eine Menge persönlicher Daten, die die Nutzer:innen unbedarft zur Verfügung stellen. Dies wiederum macht ChatGPT sehr attraktiv für Hacks. Während man argumentieren könnte, dass private Nutzer:innen auf eigene Gefahr mit ChatGPT interagieren, kannst du dich als Unternehmen in der gleichen Situation aber strafbar machen.

Schließlich musst du laut DSGVO den Schutz der Nutzerdaten gewährleisten. Wenn die persönlichen Daten deiner Kund:innen durch ChatGPT aber irgendwie öffentlich werden, verstößt du nicht nur gegen die Datenschutzgesetze. Es kann auch das Vertrauen, das die Kund:innen in dein Unternehmen setzen, beschädigen.

Je nachdem, welche Art von Informationen du bei ChatGPT eingibst, besteht außerdem die Gefahr, dass sensible Unternehmensdaten öffentlich gemacht werden. Wenn dein Marketingteam beispielsweise mit der Chat-Technologie herumspielt, um einen guten Text für eine Kunden-Mail über ein Produkt zu finden, das noch nicht auf dem Markt ist, könnten diese Informationen veröffentlicht werden, noch bevor du das neue Produkt launchst.

Oder ChatGPT könnte sich einen Text "ausdenken", der durch das Urheberrecht geschützt ist. Wenn dein Marketingteam diesen Text verwendet, könntest du dich strafbar machen.

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass ChatGPT eine sehr vielversprechende und verlockende Technologie ist, die aber noch nicht für den geschäftlichen Einsatz geeignet ist. Es gibt jedoch sicherere Alternativen!

Conversational-AI-Chatbots: Gleiche angenehme Nutzererfahrung, aber ohne Risiken

ChatGPT kann eine zusätzliche Technologie sein, die du für dein Unternehmen nutzen kannst, um dich bei einigen Aufgaben zu unterstützen oder zur Inspiration. Solange du jedoch nicht deine eigene Version des KI-Modells entwickelst, handelt es sich noch nicht um eine sichere, skalierbare Unternehmenstechnologie. Was die meisten Menschen jedoch nicht wissen: Die Möglichkeit, eine Dialog-basierte Chat-Technologie für dein Unternehmen zu nutzen, besteht bereits.

Conversational AI gibt es schon seit Jahren, und die Technologie bietet nicht nur die gleiche reibungslose Mensch-Roboter-Interaktion wie ChatGPT, sondern auch eine sichere Erfahrung. Conversational AI nutzt künstliche Intelligenz, natürliche Sprachverarbeitung (Natural Language Processing, NLP) und Conversational Design, um hochwertige Chatbots zu entwickeln.

Im Gegensatz zu ChatGPT werden Conversational-AI-Bots in einer geschlossenen Umgebung entwickelt, sodass sie die höchsten Sicherheitsstandards bieten. Sie können auch an die spezifischen Bedürfnisse deines Unternehmens angepasst werden.

Und selbst wenn du nur einen einfachen Chatbot einsetzen möchtest, um die häufigsten Fragen deiner Kund:innen schneller zu beantworten, brauchst du ChatGPT nicht! Es gibt alternative Lösungen, die genauso einfach zu bedienen sind und mit denen du einen Chatbot in wenigen Minuten einrichten kannst, ohne ein Risiko einzugehen.

Mit der Sinch-Engage-Plattform von Sinch Engage zum Beispiel kannst du mit wenigen Klicks deinen eigenen Chatbot erstellen. Du kannst entweder eine fertige Vorlage verwenden oder deinen eigenen Chatbot mit unserer sehr intuitiven Drag-and-Drop-Schnittstelle erstellen.

Sinch Engage chatbot interface

In beiden Fällen erhältst du am Ende nach nur wenigen Minuten einen hilfreichen und sicheren Chatbot (keine Programmierkenntnisse erforderlich!). So erhältst du (mindestens) die gleiche nahtlose Benutzererfahrung, die ChatGPT bietet, aber ohne jedes Risiko!

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Autor:in: Michelly Purz
Junior Content Marketing Manager