In diesem Artikel:
- Kurz und knapp: Der Viber Messenger im Überblick
- Wissenswertes zum Viber Messenger
- Welche Möglichkeiten bietet Viber für Unternehmen?
- So können Unternehmen einen Viber-Unternehmensaccount aufsetzen
- Best Practice: Unternehmen, die den Viber Messenger erfolgreich einsetzen
- Viber: Fazit für Deutschland und global
Viber gehört zu den beliebtesten Messengern in Osteuropa und vielen asiatischen Ländern. Für Unternehmen bietet er von Newslettern über Chatbots bis hin zu Bezahloptionen spannende Features. Im folgenden Guide stellen wir den Viber Messenger genauer vor und blicken auf das Potenzial für Unternehmen.
Viber wird in der Messenger-Welt neben WhatsApp oder dem Facebook Messenger oft als Außenseiter wahrgenommen. Zu Unrecht! Der Messenger, der mittlerweile zum japanischen Rakuten-Konzern gehört, wächst seit seiner Gründung 2010 stetig und verzeichnet 2023 über eine Milliarde Nutzer:innen, und das allein auf Android. Das macht Viber weltweit beliebter als den Facebook Messenger!
In Südostasien und vielen Teilen Europas ist Viber DER Messengerdienst für den privaten Austausch. Doch auch für Unternehmen bietet Viber enorm viel Potenzial. Wir zeigen dir in diesem Guide, was genau Viber für Unternehmen bietet.
Kurz und knapp: Der Viber Messenger im Überblick
- Claim: Die Alternative zu WhatsApp und Co. im Osten Europas und Südostasien
- Nutzerzahlen weltweit: 1,4 Milliarden Nutzer:innen (Stand: September 2022)
- Nutzerzahlen Deutschland: Rund vier Prozent der Internetnutzer:innen sind auch auf Viber aktiv (Consumer Insights Report Statista 2023)
- Nutzerprofil Deutschland: überwiegend Millennials mit hohem Bildungsabschluss und offen für neue Technologien
- Fokusmärkte: Russland, Griechenland, Bulgarien, Philippinen
- Features: Newsletter, Zahlungen im Chat und Chatbots
- Vorteil: Falls Endnutzer:innen kein Viber-Konto haben, kommen Unternehmensnachrichten als SMS an
- Hohe Strafen beim SPAM- Verdacht
Wissenswertes zum Viber Messenger
Geschichte
Viber wurde ursprünglich von vier israelischen Entwicklern gegründet. Seit 2017 heißt Viber offiziell Rakuten Viber, da bereits 2014 der japanische E-Commerce Riese die Mehrheit an Viber Media übernommen hat.
Die Messaging App, die sowohl mobil (iOS & Android) als auch per Desktop genutzt werden kann, hat im Prinzip alles, was beispielsweise die "Big Three" WhatsApp, Facebook Messenger und WeChat in ihrem Funktionsumfang bereithalten.
Sie umfasst neben den Basics (Text-, Video- und Fotoversand) auch Audio- und Video-Calls via VoIP (Viber Out), Stickers und GIFs, Communities, Instant Voice und Video, Chat Extensions, Löschung von gesehenen Nachrichten, Multi-Plattform-Ansatz (Synchronisation von Video-Calls auch per Desktop). Analog zu WhatsApp gibt es auch bei Viber inzwischen Click-to-Chat Buttons, über welche User:innen in einen direkten Dialog mit Unternehmen gelangen können.
Sicherheit
Viber-Anrufe, Nachrichten sowie Medienfreigabe sind seit der App-Version 6.0 mit einer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung gesichert. Der Messenger hat also keinen Zugriff auf die Nachrichten, weshalb die Daten auch nicht zu Werbezwecken verwendet oder sonst irgendwie missbraucht werden können.
Zu der standardmäßigen Ende-zu-Ende-Verschlüsselung bietet Viber seinen Benutzer:innen weitere Features, um die Kommunikation noch sicherer zu gestalten. Mit ausgeblendeten Chats können Gespräche aus der Haupt-Chat-Liste ausgeblendet und mit einem PIN gesichert werden. Für geheime Chats kann ein Selbstzerstörungstimer für jede Nachricht in einer Konversation festgelegt werden, sodass die Nachricht nach dem Lesen automatisch aus dem Viber-Chat gelöscht wird.
Zudem speichert Viber keine Nachrichten auf seinen Servern.
Nutzerzahlen
Viber hatte laut einem Quartalsbericht von September 2022 1,4 Milliarden (unique) registrierte Nutzer:innen weltweit und verzeichnet 2023 einigen externen Schätzungen zufolge rund 820 Millionen monatlich aktive Nutzer:innen (MAU). Nach eigenen Angaben liegt die Anzahl der MAU 2023 innerhalb der EU bei 45 Millionen Nutzer:innen.
Aktuell ist Viber in 190 Ländern aktiv und Nutzer:innen verschicken im Schnitt 30 Nachrichten pro Tag und öffnen den Messenger zwölf Mal täglich.
Zum Vergleich: WhatsApp verzeichnet weltweit zwei Milliarden MAU. In Osteuropa und Russland ist Viber bei den Nutzer:innen aber beliebter als WhatsApp. Im Jahr 2018 hat Viber in Russland mit 100 Millionen User:innen WhatsApp überholt.
💡Überblick: Messenger-Nutzerzahlen für Deutschland und weltweit
Features
Die Viber-App bietet Privatnutzer:innen zahlreiche Messenger-Feature, wie natürlich das Verschicken von Nachrichten, Sprach- und Videocalls.
Darüber hinaus gibt es auch Gruppen, Communities genannt. Diese großen Chaträume bieten Mitgliedern die Möglichkeit, Unternehmen oder Prominenten zu folgen. Theoretisch können diese Communities über die Suchfunktion gefunden werden. Das passiert aber nicht automatisch. Admins müssen das beantragen und Viber bindet nur Communities mit mindestens 1.000 Mitgliedern in den Index ein.
Ein weiteres interessantes Feature ist die VoiP-Telefonie, Viber Out. Ähnlich wie bei Skype können Nutzer:innen damit ein Abo aufsetzen und so günstig vom Viber Messenger aus auf reguläre Telefone anrufen.
Welche Möglichkeiten bietet Viber für Unternehmen?
2016 launchte Viber erstmals spezifische Lösungen für Unternehmen. Mit dabei waren Kapazitäten wie das Versenden von Marketing-Nachrichten (Newslettern), die Integration von Chatbots und Viber launchte schon lange vor WhatsApp eine Channels-Funktion, bei der Nutzer:innen Unternehmensprofile suchen und ihnen folgen konnten.
Aktuell bietet Viber drei Unternehmenslösungen: Die Gratis-App für Kleinunternehmen (seit Oktober 2023) sowie die Bezahloptionen Viber Business Messages und Viber Chatbots. Letztere zwei können auch miteinander kombiniert werden und bieten auch Analytics-Möglichkeiten sowie die Integration in CRM-Systeme. Besonders spannend ist die Möglichkeit, dass Kund:innen im Viber-Chat über Viber Pay in einigen Ländern auch schon direkt zahlen können.
Viber Business App
Im Oktober 2023 hat Viber eine Business App für kleine Unternehmen herausgebracht. Diese Version ist gratis und enthält einige abgespeckte Unternehmensfeatures. Unternehmen können hier ein Profil erstellen, Informationen zu ihrem Geschäft, einen Produktkatalog hochladen sowie direkt mit Kund:innen chatten.
Newsletter oder Chatbots bietet diese Lösung nicht.
Viber Business Messages
Über Viber Business Messages können Unternehmen mit (potenziellen) Kund:innen über Viber kommunizieren. Viber unterstützt dabei transaktionale Nachrichten (also eine Versandbestätigung zum Beispiel) sowie Service-Nachrichten für Beratung und Kundendienst, aber auch Marketing-Nachrichten wie Newsletter oder Werbung (nach vorherigem Opt-in).
Das Besondere an Viber ist, dass Unternehmen auch Nutzer:innen erreichen können, die den Viber Messenger nicht installiert haben. Denn in dem Fall kommen die Nachrichten als SMS an.
Unternehmen zahlen für alle Business-Nachrichten bei Viber Business Messages. Allerdings: Es müssen nur die Notifications bezahlt werden, die auch bei den Endnutzer:innen ankommen. Die Kosten variieren dabei, je nach dem Ländercode der Empfänger:innen.
Es gibt eine Freigrenze von 10.000 Gratis-Nachrichten pro Monat. Es gibt übrigens auch die Möglichkeit, Nachrichten bei Viber automatisiert per Chatbot zu verschicken. Bis 2022 waren diese gratis. Seit September 2022 erhebt Viber aber auch dafür eine Gebühr.
Viber bietet auch eine spezielle Business Lösung für E-Commerce-Unternehmen und Online-Shops (Viber Message Commerce). Dabei lassen sich Online-Shops direkt in den Nachrichtenverlauf einbinden.
Viber Chatbots
Neben den Viber Business Messages können Unternehmen auch die Chatbot-Lösung wählen. Über Chatbots können Kundenanfragen unmittelbar und rund um die Uhr automatisiert beantwortet werden.
Chatbots können aber auch Newsletter oder Marketing-Nachrichten automatisiert verschicken.
So können Unternehmen einen Viber-Unternehmensaccount aufsetzen
Unternehmen können über Viber Messaging Partner (wie Sinch Engage) einen Unternehmensaccount aufsetzen. In dem Fall übernimmt der Partner den technischen Prozess und unterstützt Firmen beim Aufsetzen des Profils, Einbinden des Logos und der Verifizierung.
Sobald das Unternehmen verifiziert ist, verschickt Viber eine "Unique ID", mit der das Unternehmen sein Konto aktivieren kann. Für den blauen Haken (verifiziertes Profil) erfolgt nochmals ein manueller Prüfungsprozess von Viber.
Best Practice: Unternehmen, die den Viber Messenger erfolgreich einsetzen
Gibt es bereits Best Practices von Unternehmen, die Viber Messenger Newsletter versenden? Ja, viele Unternehmen und Organisationen setzen bereits auf Viber. Wir haben ein paar Beispiele für dich zusammengestellt.
FC Barcelona auf dem Viber Messenger
Viber ist der offizielle Kommunikationskanal des FC Barcelona. Das Ziel dieser Messenger-Kommunikation ist es, die Bindung zwischen Club und Fans zu stärken, indem die Fans exklusive Nachrichten und Informationen vom Club erhalten. Beispielsweise können Fans in der Rubrik "Ultimate FC Barcelona Fan" für ihren "Man of the Match" abstimmen oder voraussagen, wie viele Tore geschossen werden. Der Spieler mit den meisten Stimmen am Ende der Saison wird zum "Spieler des Jahres" gewählt.
Tech Talk auf dem Viber Messenger
Das Unternehmen versendet erfolgreich über den Viber Messenger seine Nachrichten. Der Service informiert Nutzer:innen über die neuesten und spannendsten Technologietrends und -innovationen. Nutzer:innen können eine Themenkategorie auswählen, über die sie regelmäßig informiert werden möchten.
Viber: Fazit für Deutschland und global
Unter den Deutschen ist Viber im Vergleich zu anderen Messengerdiensten nicht so beliebt wie etwa WhatsApp oder Telegram. Dennoch ist die Zielgruppe der einkommensstarken, technologieaffinen Millenials durchaus interessant für Unternehmen.
Aus Sicht der Features bietet der Viber Messenger zudem ein spannendes Gesamtpaket von Marketing über Chatbots bis hin zu direkter Zahlung im Chat, das in diesem Umfang nur Apple Messages for Business bietet.
Wer darüber hinaus in Viber-Märkten wie Griechenland, der Ukraine oder den Philippinen aktiv ist, sollte definitiv Viber in seine Kundenkommunikation mit einbauen.
🔥Tipp: Mit professionellen Messenger-Lösungen wie Sinch Engage kannst du beispielsweise den Viber Messenger aufsetzen, darüber hinaus aber auch andere Kanäle wie Telegram und WhatsApp ebenfalls gleichzeitig betreuen. So können deine Kund:innen dich über ihren liebsten Messenger kontaktieren und bei dir läuft die Kommunikation zentral zusammen.